Inside USA: Atlanta und der leise Boom im Sunbelt

Im US-Sunbelt schieben Zuzug, neue Arbeitsplätze und vergleichsweise günstige Wohnkosten das Bevölkerungswachstum an. Atlanta gehört zu den Gewinnern dieser Entwicklung: Die Metropolregion verzeichnet ein überdurchschnittliches Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, das sich in einer hohen Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien niederschlägt.

Atlanta liegt im sogenannten Sunbelt, einem Gürtel wachstumsstarker Metropolen im Süden und Südwesten der USA, der seit Jahrzehnten überdurchschnittliche Zuwanderung und Beschäftigungszuwächse verzeichnet. Seit den 1970er-Jahren hat sich die Bevölkerung im Sunbelt von 32 auf 64 Millionen Menschen verdoppelt. Gerade diese moderate Kontinuität ist vorteilhaft: Sie ermöglicht eine bessere Planbarkeit für Infrastruktur, Immobilienentwicklung und Unternehmen, ohne Überhitzung volatiler Booms, und schafft stabile langfristige Nachfrage.

Ein bedeutender Treiber des Sunbelt-Booms ist die wirtschaftliche Attraktivität der Region. Georgia, der Bundesstaat in dem Atlanta liegt, gilt als einer der wachstums- und unternehmensfreundlichsten Standorte der USA. 2025 wurde Georgia vom Area Development Magazine bereits zum zwölften Mal in Folge als „No. 1 State for Business“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung basiert auf Faktoren wie Fachkräfteverfügbarkeit, bezahlbarem Wohnraum, guter Infrastruktur und familienfreundlichen Angeboten. Parallel dazu rangiert Georgia in der Rangliste „Rich States, Poor States“ auf Platz 13 von 50 Staaten, was die solide wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und günstigen Rahmenbedingungen unterstreicht. All diese Faktoren unterstützen die Position Atlantas als wichtiges regionales Wirtschafts- und Logistikzentrum im Südosten.

Demografie und Migration

Die verstärkte Zuwanderung in den Sunbelt ist das Ergebnis einer langfristigen räumlichen Verschiebung innerhalb der USA. Seit der Nachkriegszeit ziehen Haushalte in großer Zahl in südliche und südwestliche Bundesstaaten. Ausschlaggebend sind Arbeitsplatzangebote, eine geringere Steuer- und Regulierungsbelastung, ein mildes Klima und bezahlbarer Wohnraum.

Die Region rund um Atlanta hat historisch ein stetiges Binnenwanderungsplus verzeichnet, das wesentlich zum langjährigen Bevölkerungswachstum beitrug. In den vergangenen Jahren, insbesondere 2023 bis 2024, überwiegt jedoch die internationale Zuwanderung als Hauptwachstumstreiber, während die Netto-Binnenmigration leicht negativ ist. Somit bleibt das Wachstum dank einer Kombination aus internationaler Migration und natürlicher Bevölkerungszunahme stabil und setzt sich weiter fort. Diese zusätzlichen Haushalte wirken unmittelbar auf den Immobilienmarkt: Steigende Zahlen der Einwohnerinnen und Einwohner sowie der Haushalte erhöhen den Bedarf an Miet- und Eigentumswohnungen und führen zu zusätzlicher Nachfrage nach begleitender Infrastruktur wie Einzelhandels-, Logistik- und Gesundheitsimmobilien.

Für Atlanta bedeutet dies, dass die Region nicht nur durch natürliche Bevölkerungszunahme wächst, sondern in besonderem Maße durch Nettozuzug – und damit durch Haushalte, die aktiv neue Wohn- und Arbeitsorte suchen.