Jamestown News
21 Oktober 2022

Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet: US-Investor für Jamestown

Christoph Kahl hat etwas Besonderes geschaffen: Sein Kölner Fondsunternehmen war in Amerika höchst erfolgreich. Jetzt will er kürzertreten und verkauft die Hälfte seiner Anteile.

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Christoph Kahl, Gründer und Managing Partner der Fondsgesellschaft Jamestown

Von Markus Gotzi, Köln

Die Eingangstür zur Jamestown-Zentrale in Köln öffnet den Blick in den Food-Court von Chelsea Market - wenn auch nur als Fototapete. Im Jahr 2018 hat Jamestown die Immobilie in New York an Google verkauft, der mit 2,4 Milliarden Dollar damals weltweit dickste Deal des Jahres. Die Türen seines Unternehmens hat der 68 Jahre alte Jamestown-Gründer Christoph Kahl nun für einen strategischen Partner geöffnet und 50 Prozent der Anteile an die amerikanische Immobilien-AG Simon Property Group veräußert.

Vor einiger Zeit begrüßte Jamestown seine Gäste noch mit einer Vitrine voller Trophäen von Analysehäusern, doch die Auszeichnungen für erfolgreiche und faire Kapitalanlagen haben die Ausnahmestellung des Marktführers nur unzureichend herausgestellt. Jamestown gilt von allen Marktteilnehmern hierzulande anerkannt als das Positivbeispiel, als die weiße Weste der Branche, die oft genug immer noch mit längst widerlegten Vorurteilen zu kämpfen hat. Die Jamestown-Leistungsbilanz ist herausragend. Private Kapitalanleger und institutionelle Investoren haben gutes Geld mit den US-Immobilienfonds verdient. Allein mit dem jüngsten Publikums-Immobilienfonds (AIF) hat Jamestown rund 610 Millionen Dollar bei mehr als 9.000 privaten Zeichnern eingesammelt - ein Ergebnis, von dem andere Initiatoren nur träumen können.

Der Erfolg hat internationale Begehrlichkeiten geweckt, und so berichtet Kahl, dass zunächst acht Unternehmen Interesse hatten, die Hälfte an Jamestown zu übernehmen. Den Zuschlag bekam letztlich die Simon Property Group, der größte Eigentümer von Shoppingcentern in den USA mit einer Marktkapitalisierung von rund 30 Milliarden Dollar. "Rund acht Prozent der Aktien hält die Familie der Unternehmensgründer", berichtet Kahl. Diese in den USA eher seltene Kontinuität ist ihm wichtig. Kahl betont, dass es sich bei dem Einstieg der US-Immobilien AG nicht um eine Übernahme oder Integration handelt, sondern um "die Auswahl eines strategischen Partners, der an die Zukunft von Jamestown glaubt und das Unternehmen stärkt".

Denn am eigentlichen Business will Jamestown auch mit neuem Ko-Investor nicht rütteln: dem Asset-Management von Immobilien mit Entwicklungspotential. "Bis zur Finanzkrise 2008 reichten ein Gespür für gutes Timing, ein gefragter Standort und Geschick bei den Mietvertragsverhandlungen, um im Immobiliengeschäft erfolgreich zu sein", so Kahl. Seitdem müsse ein Manager in der Lage sein, Einnahmen aus zusätzlichen Flächen zu schaffen, um die Immobilie im Wert zu steigern, zum Beispiel im Untergeschoss oder auf dem Dach. Außerdem wichtig: die öffentliche Wahrnehmung. "Ein guter Asset-Manager kann seinen Immobilien Aufmerksamkeit verschaffen", so Kahl. Konkret hat Jamestown zum Beispiel Künstler zu Wettbewerben eingeladen, die in den USA typischen Neighbourhood-Shoppingcenter rund um einen Lebensmittelhändler als Ankermieter auffällig zu verzieren.

Eine umfassende Neuentwicklung und Umstrukturierung der Einzelhandelsimmobilien sind dringend nötig, sonst haben sie langfristig kaum noch eine Chance am Markt. Simon Property ist Eigentümer von 200 Shoppingcentern und bietet somit genügend Potential für potentielle Kooperationen. Kahl kann sich zum Beispiel vorstellen, auf den oft riesigen Parkplätzen Bürogebäude, Hotels und Wohnanlagen bauen zu lassen. Dass die Finanzaufsicht Bafin wenige Tage nach Bekanntgabe des Anteilsverkaufs den Publikums-AIF "Jamestown 32" gestattet hat, ist jedoch ein Zufall. Passende Fondsimmobilien dürfte Kahl frühestens in einem halben Jahr erwerben: "Wir wollen jetzt Kapital bei den Anlegern einsammeln und bei Opportunitäten zuschlagen. Ich gehe davon aus, dass die Verkäufer spätestens Mitte 2023 gesunkene Preise akzeptieren."

Wobei Kahl die Details der Deals dann seinem Managementteam überlassen dürfte. Er will kürzertreten und andere in die erste Reihe schicken. Das sind Michael Phillips und Matt Bronfman in den USA und Fabian Spindler und Philipp Braunfels in Köln. Wobei die amerikanischen Manager in Summe schon seit einiger Zeit 25 Prozent der Anteile besitzen und bereits Revitalisierungsprojekte wie Chelsea Market in New York oder Ponce City Market in Atlanta vorangetrieben haben. Der Chef selbst und seine Frau halten nach dem Verkauf an Simon ebenfalls noch ein Viertel der Jamestown-Anteile und möchten sich künftig verstärkt ihren Hobbys widmen, der Kunst zum Beispiel. Kahl fördert regionale Künstler und unterstützt den Kölner Kulturkreis.

Kahls Frau besitzt eine große Sammlung mit Exponaten von Käthe Kollwitz, also eher düstere Kunstobjekte. "Das Leben hat auch Schattenseiten, soziale Ungerechtigkeiten und Krieg. Auch daran erinnert uns die Kunst", so Kahl, gibt aber zu, dass er in seinem Leben als Immobilienunternehmer häufig von der Sonne geküsst wurde: "Ich habe das Glück, in meinem Beruf finanziell erfolgreich zu sein. Davon möchte ich etwas zurückgeben."

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Eine Ikone aus dem Jamestown-Portfolio: Das Gebäude One Times Square in New York.

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