Lifestyle / Kultur
22 März 2023

Woher kommt der Firmenname „Jamestown“? Ursprung und Bedeutung

Häufig fragen Anleger oder Geschäftspartner: Woher kommt eigentlich der Name „Jamestown“? In aller Regel sind Namensgebungen eine komplizierte Angelegenheit, in unserem Fall genügte ein kurzer Blick aus dem Fenster.

Der Ort Decatur im Norden der US-Metropole Atlanta ist eine hübsche, typisch amerikanische Kleinstadt: Die Rasenflächen vor den Häusern sind gepflegt, einige Autos parken am Straßenrand, zahlreiche Kiefernbäume spenden großzügig Schatten. Im Frühsommer 1985 wurde hier Jamestown Geschichte geschrieben.

Zu jener Zeit hieß das Unternehmen noch „European American Investors“. Die Gesellschaft vermietete damals Wohnanlagen im Süden der USA, die mit dem Kapital deutscher Anleger erworben worden waren. Das Geschäft florierte, doch Mitarbeiter berichteten vermehrt, dass der Name „European American Investors“ bei potenziellen Mietern immer wieder für verwunderte Nachfragen sorgte. Eine Wohnung zu mieten, die europäischen Investoren gehörte – das erschien einigen Mietinteressenten offenbar nicht ganz geheuer oder zumindest doch sehr ungewöhnlich.

ie Jamestown-Gründer Christoph Kahl (rechts) und John Houser vor dem ersten Büro

Anfang der 1980er-Jahre: Die Jamestown Gründer Christoph Kahl (rechts) und John Houser.

Vor diesem Hintergrund entschloss sich das Management der Gesellschaft um Christoph Kahl und den amerikanischen Mitgründer John Houser zu einem Namenswechsel. Der neue Name sollte möglichst unkompliziert sein – und vor allem so amerikanisch wie möglich klingen.

So saßen die Mitarbeiter beisammen und diskutierten lebhaft, als einer der Beteiligten einen Blick aus dem Fenster warf und so auf ein Straßenschild aufmerksam wurde. Das Bürogebäude, in dem die Besprechung stattfand, befand sich in unmittelbarer Nähe zur North Jamestown Road. Wie in den USA oft üblich, war „North“ nur mit einem „N“ abgekürzt. Dann fiel die entscheidende Frage: „Wie wäre es mit Jamestown?“

Einfacher und „amerikanischer“ ging es kaum, davon war die versammelte Runde schnell überzeugt. Denn Jamestown war die erste dauerhaft besiedelte englische Kolonie in Nordamerika und gilt gleichsam als Keimzelle der USA. Das lernen die Amerikaner von Kindesbeinen an. Und uns zeigt die kleine Episode der North Jamestown Road: Für einen großen Wurf reicht manchmal auch ein kurzer Blick aus dem Fenster.

Jamestown: Ein Ort mit Geschichte

Jamestown wurde 1607 – zunächst als Fort James – auf einer Insel im James River in Virginia gegründet und war der erste dauerhaft bewohnte Ort in Nordamerika. Benannt wurde die Siedlung nach dem damaligen englischen König James I. Die Gründung war das Ergebnis jahrelanger Planung und Forschung der englischen Krone. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage in England hatte König James I. der Londoner Virginia Company of London erlaubt, Siedler nach Amerika zu schicken, um Rohstoffe ab- und Handelsmöglichkeiten auszubauen.

Austin neill em H2e5 S Bif E unsplash

Godspeed, Discovery und Susan Constant: Die drei Schiffe segelten 1606 nach Jamestown und brachten zahlreiche Siedler in die Neue Welt.

Die ersten Jahre in Jamestown waren jedoch von großen Herausforderungen und Entbehrungen geprägt. Die Siedler litten unter Hunger und Krankheit. Zudem kam es immer wieder zu gefährlichen Auseinandersetzungen mit den Ureinwohnern.

Eine der größten Herausforderungen war die Tatsache, dass die Siedler kein profitables Exportgut hatten, das sie verkaufen konnten. Sie versuchten, verschiedene Produkte anzubauen, so etwa Tabak, doch aufgrund der minderen Qualität war der Preis, den sie erzielten, zu niedrig.

Tabak als Basis für den wirtschaftlichen Erfolg

Besserung kehrte erst durch das Tun des Engländers John Rolfe ein. Geboren 1585 im englischen Norfolk als Sohn eines erfolgreichen Landwirts, wanderte er 1609 nach Jamestown aus, um bei der Kolonialisierung zu helfen. Nur wenige Jahre später legte er den Grundstein für den wirtschaftlichen Erfolg des Ortes: Aus den spanischen Kolonien in der Karibik schmuggelte er Tabaksamen, die auf den schweren Böden in der Umgebung von Jamestown prächtig wuchsen. Innerhalb von zwei Jahren stieg die Ernte von 1.100 auf 23.000 Kilogramm und sorgte so für sprudelnde Einnahmen. Denn der Tabak gedieh nicht nur besser und ließ sich leichter trocknen und transportieren. Er war auch deutlich milder als die bisherigen Sorten und erzielte erheblich höhere Preise auf dem europäischen Markt. Noch heute ist der zuckerhaltige Virginia-Tabak gefragt und Bestandteil vieler Zigaretten.

Tabak

Virginia-Tabak: Basis für Jamestowns Wohlstand im 17. Jahrhundert

Frieden durch die Heirat mit Pocahontas

Rolfe spielte aber noch eine weitere wichtige Rolle in der Geschichte von Jamestown: Im Jahr 1614 heiratete er Pocahontas, die Tochter des Powhatan-Häuptlings. Die Heirat erleichterte den Handel zwischen den Siedlern und den amerikanischen Ureinwohnern und leitete eine – wenn auch kurze – Zeit des Friedens ein. Obwohl Rolfe bereits 1622 bei einem Powhatan-Aufstand ums Leben kam, hinterließ er ein bedeutendes Erbe: Sein Tabak hatte Jamestown zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort gemacht und den Grundstein für Stabilität und Wohlstand gelegt.

Jamestown wiederum gilt heute für viele als Symbol für den Beginn des amerikanischen Traums. Und die wichtige Bedeutung des Ortes in der amerikanischen Geschichte wird noch immer im Freilichtmuseum Jamestown Settlement Museum gefeiert.

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