Immobilientrends
09 Dezember 2022

Bye-bye Beton! Neue Hochhäuser aus Holz

Beton ist der wichtigste Baustoff von Immobilien – und äußerst klimaschädlich. Deshalb rücken umweltfreundlichere Alternativen immer stärker in den Fokus, allen voran Holz. Sogar Hochhäuser werden inzwischen aus dem nachwachsenden Rohstoff gebaut.

Die Baubranche ist eine der größten Verursacher des Treibhauseffekts. Das liegt vor allem am Baustoff Beton und dem darin enthaltenen Zement: Weltweit werden jährlich rund 4,7 Milliarden Tonnen Zement verbaut. Seine Herstellung verursacht etwa acht Prozent aller weltweiten CO₂-Emissionen – fast dreimal so viel wie der globale Luftverkehr.

Kein Wunder, dass beim Bau neuer Gebäude zunehmend auf klima- und umweltschonendere Alternativen gesetzt wird. Die davon wohl verheißungsvollste ist Holz. Der Vorteil von Holz gegenüber Beton oder Stahl ist zum einen, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Zum anderen entsteht bei seiner Nutzung als Baustoff kein CO2. Im Gegenteil: Es bindet das Treibhausgas sogar, nämlich das CO2, das der Baum zuvor für sein Wachstum aufgenommen hat. Je mehr Holz verbaut wird, desto größer ist der positive Effekt. Der renommierte Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber erklärt deshalb gar, dass man sich mit Holz „aus der Klimakrise herausbauen“ könne. Dazu sei jedoch eine radikale und weltweite Wende beim Bau erforderlich.

Noch vor wenigen Jahren war eine solche Wende nicht mehr als eine Utopie. Denn lange Zeit konnten nur vergleichsweise niedrige Gebäude aus Holz gebaut werden. Neue Technologien, insbesondere die Entwicklung des Brettsperrholzes, ändern dies jedoch. Um Brettsperrholz herzustellen, werden Massivholztafeln–meistens aus Kiefern- oder Tannenholz – über Kreuz flach aufeinander verleimt und anschließend unter hohem Druck miteinander verbunden. Durch diese Konstruktion sind die Holzplatten stabiler als gewöhnliches Holz. Auch der Bau geht deutlich schneller, denn statt einfacher Balken werden vorgefertigte Holzmodule geliefert.

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Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber erklärt, dass man sich mit Holz „aus der Klimakrise herausbauen“ könne.

Weltweite Höhenwettbewerbe

Dank der neuen Technologie ist es möglich, auch mit Holz geschossweise über die Hochhausgrenze von 22 Metern hinauszubauen. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist der Mjøstårnet in der norwegischen Stadt Brumunddal. Mit 18 Stockwerken und 85,4 Metern Höhe ist er das höchste Holzhaus der Welt. Lange dürfte das Gebäude diesen Titel aber wohl nicht mehr tragen. In immer mehr Städten weltweit befinden sich Hochhäuser aus Holz in Planung. Manche von ihnen sind vollständig aus Holz gebaut wie der Mjøstårnet, andere sind als Holz-Hybrid-Hochhäuser konzipiert, bei denen zumindest der überwiegende Teil aus dem nachwachsenden Rohstoff gefertigt wird.

In Sydney lässt die australische Softwarefirma Atlassian beispielsweise eine neue, 40 Stockwerke hohe Firmenzentrale errichten, die vorwiegend aus Holz besteht. In Chicago gibt es Pläne für einen 280 Meter hohen Wolkenkratzer, bei dessen Bau vollständig auf Beton und Stahl verzichtet werden soll. Und etwas weiter nördlich, in Milwaukee, soll noch in diesem Jahr der Ascent Tower fertiggestellt werden, ein knapp 90 Meter hohes Holz-Hybrid-Hochhaus.

So hoch die Nachfrage nach Holzbauten derzeit ist, es gibt auch Kritik daran. Denn nicht jedes Holzgebäude ist automatisch nachhaltig. Der positive Effekt, den die Nutzung von Holz auf das Klima hat, kann sehr schnell wieder zunichte gemacht werden, wenn das Holz nicht aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt oder die gefällten Bäume nicht nachgepflanzt werden. Auch die Region, aus der die Bäume stammen, spielt eine Rolle. Denn muss das Holz erst lange Wege per Schiff zurücklegen, bevor es verarbeitet werden kann, erhöht das den ökologischen Fußabdruck erheblich.

Holz ist nicht gleich Holz

Nicht zuletzt kommt es darauf an, wie lange die Gebäude bestehen und was anschließend mit dem Holz passiert. Schließlich wird das im Holz gespeicherte CO2 wieder freigesetzt, sobald das Holz verbrennt oder sich zersetzt. Ein Blick in die Vergangenheit wirkt hier aber durchaus ermutigend: Das älteste Fachwerkhaus in Deutschland wurde vor rund 800 Jahren erbaut, die norwegische Stabkirche ist sogar 1.000 Jahre alt. Und das wohl älteste Holzgebäude der Welt, eine fünfstöckige Pagode des Hōryū-ji-Tempels in Japan, entstand um 600 n. Chr.

Auf Holz gesetzt

Auch Jamestown baut erstmals eine Gewerbeimmobilie aus Holz: Anfang April dieses Jahres fiel der Startschuss für das Projekt. Bei Ponce City Market in Atlanta entsteht ein vierstöckiges Holzgebäude, das auf rund 10.500 Quadratmetern über Büro- und Einzelhandelsflächen verfügt. Die Fertigstellung ist im Frühjahr 2024 geplant. Für das Gebäude verwendet Jamestown unter anderem Kiefernholz aus den eigenen Forstplantagen in Georgia und Alabama. Auch die weitere Verarbeitung des Holzes wird in der Region stattfinden, um den ökologischen Fußabdruck, der durch den Transport entsteht, so niedrig wie möglich zu halten.

Ponce City Market Phase II Bürogebäude

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