Jamestown News
25 März 2024

„ESG stärken und die Erträge erhöhen“: Interview mit Becca Timms, Leiterin ESG bei Jamestown

Welche Ziele verfolgt Jamestown aktuell besonders in punkto Nachhaltigkeit? Wo liegen die Herausforderungen? Und wie profitieren Immobiliennutzer und Anleger? Das haben wir Becca Timms, Leiterin ESG bei Jamestown in Atlanta im Interview gefragt.

Als Leiterin für ESG (Deutsch: „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung“) bei Jamestown in Atlanta verantwortet Becca Timms die Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards und Initiativen im Rahmen des Programms „Jamestown Green“. Bevor sie 2012 zu Jamestown kam, arbeitete sie als Beraterin für das Architektur- und Planungsbüro Clark Patterson Lee, wo sie in den Bereichen Community Development und Nachhaltigkeit für die Stadt Dunwoody, Georgia tätig war. Becca Timms engagiert sich ehrenamtlich im Urban Land Institute, dem US Green Building Council und verschiedenen Community Farmers Markets. Sie hat einen Bachelor of Arts in Spanisch und Umweltpolitik und einen Master of Science in Nachhaltiger Entwicklung und Umweltpolitik.

Becca Timms, Leiterin ESG bei Jamestown in Atlanta

Becca Rushin

Frau Timms, was sind Ihre Hauptaufgaben als Leiterin für ESG bei Jamestown?

Meine Hauptaufgabe besteht darin, eine klare ESG-Strategie für Jamestown zu entwickeln und sicherzustellen, dass diese auch umgesetzt wird. Zentral für mich ist dabei, dass wir als Unternehmen wissen, wo wir hinwollen und warum die ESG-Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung für uns so wichtig sind.

Heute ist ESG ein fester Bestandteil des Immobilienmanagements. Jamestown hat bereits vor zwölf Jahren eine eigene ESG-Abteilung eingerichtet. Welches Ziel haben Sie damals mit dem Aufbau der Abteilung verfolgt?

Jamestown Green wurde zu einer Zeit gegründet, als ESG noch kein „Mainstream“ war. Unsere Vision war es damals, das wirtschaftliche Wachstum von Jamestown mit den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung und des nachhaltigen Wirtschaftens in Einklang zu bringen, und zwar auf eine Weise, die unsere Umwelt und die lokalen Gemeinschaften vor Ort respektiert. Zunächst haben wir uns dabei auf Sanierungsprojekte konzentriert, die bereits in Gange waren. Doch mit der Auflegung unseres Premier-Fonds für institutionelle Anleger im Jahr 2008 verlagerte sich der Schwerpunkt immer stärker auf die Verbesserung des operativen Betriebs.

Was hat sich seither sonst noch geändert – bei Jamestown, aber auch in der Branche insgesamt?

Die Erwartungen der Stakeholder an die ESG-Performance haben sich deutlich erhöht. Gleichzeitig sind wir heute viel besser darin, unsere Erfolge zu messen. Meiner Erfahrung nach dauert es etwa zwei bis fünf Jahre, bis etwas von einer „Best Practice“ zu einer tatsächlichen Anforderung wird – entweder von Seite der Investoren oder aufgrund neuer Vorschriften auf lokaler, nationaler oder auch multinationaler Ebene. In dem Maße, in dem unser Geschäft gewachsen ist, hat sich auch die Zahl der externen Anforderungen erhöht, die wir im Auge behalten müssen.

Wie messen Sie Ihre ESG-Erfolge?

Die einzelnen ESG-Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung werden auf verschiedene Weise gemessen. Für den gewerblichen Immobilienhandel sind jedoch die UN Principles for Responsible Investment (UNPRI, deutsch Prinzipien für verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen) und die Global Real Estate Benchmark (GRESB) die wichtigsten Rahmenwerke, nach denen Jamestown auf Unternehmens- und Fondsebene bewertet wird.

Was genau ist die UNPRI?

Bei den UNPRI handelt es sich um eine Initiative, bei der sich die Unterzeichner freiwillig dazu verpflichten, eine Reihe von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren in all ihren Aktivitäten und Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen. Jamestown hat sich bereits 2015 der UNPRI angeschlossen und berichtet in diesem Rahmen jedes Jahr über seine Aktivitäten.

Können Sie auch die GRESB genauer erläutern?

Die GRESB ist ein Datenbewertungs- und Benchmarking-Tool, das Investoren und Managern hilft, die ESG-Performance unter anderem von Immobilieninvestments zu bewerten und zu verbessern. Jamestown Premier wurde seit 2016 jährlich ein „4- bzw. 5-Star-Rating“ von GRESB verliehen. Der Fonds erhielt diese Auszeichnungen, weil er – basierend auf dem erzielten Gesamtrating – zu den besten 20 Prozent des gesamten GRESB-Portfolios gehörte.

Was sind die größten Herausforderungen, die Sie bei der ESG-Integration sehen?

Die Herausforderung besteht vor allem darin, die eigenen ESG-Aktivitäten so auszurichten, dass sie alle Anforderungen an die Berichterstattung erfüllen, aber für unsere Anleger auch die Erträge und den Wert unserer Immobilien erhöhen. Das kann vor allem dann herausfordernd sein, wenn sich die regulatorischen Offenlegungsverordnungen schnell verändern. Zudem sind nicht alle Anforderungen immobilienspezifisch, so dass wir uns manchmal Fragen gegenübersehen, die nicht wirklich auf unser Geschäft zugeschnitten sind. Hier kommt das Engagement unserer gesamten Branche ins Spiel: Wir müssen uns zu Wort melden und dafür sorgen, dass die Standards so formuliert werden, dass sie die Realitäten der Immobilienwirtschaft widerspiegeln.

Bis 2025 klimaneutral: Das Jamestown-Objekt Levi’s Plaza in San Francisco

Jamestown hat eine ESG-Agenda 2030. Können Sie die wichtigsten Ziele näher erläutern?

Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, bis 2050 ein Netto-Null-Portfolio zu erreichen. Das bedeutet, spätestens 2050 sollen alle unsere Immobilien klimaneutral sein. Ein Zwischenziel lautet, dass wir – ausgehend vom Basisjahr 2014 – bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 50 Prozent reduzieren wollen. Dabei befinden wir uns auf einem sehr guten Weg. Das Objekt Levi’s Plaza in San Francisco soll beispielsweise bereits im kommenden Jahr Klimaneutralität erreichen. Grundsätzlich kann das Netto-Null-Ziel zwar durch eine Kombination aus Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und Ausgleichszahlungen erreicht werden. Jamestown bemüht sich allerdings, einen möglichst großen Teil des Netto-Null-Ziels durch Energieeffizienz zu erreichen. Für Eigentümer ist das derzeit der effektivste Weg, um die Emissionen einer Immobilie zu senken und gleichzeitig ihren Wert zu steigern.

Was sind Ihre Wünsche, aber auch Forderungen an die Immobilienbranche in Bezug auf ESG?

Wir leben in einer Zeit, in der Daten für die Entscheidungsfindung und in punkto Transparenz wichtig sind. Gleichzeitig ist es für viele Akteure frustrierend zu sehen, wie viel Zeit die ESG-Berichterstattung in Anspruch nimmt. Daher würde ich es begrüßen, wenn wir uns branchenweit auf die wichtigsten ESG-Kennzahlen einigen könnten, um mehr Ressourcen auf die Umsetzung von Maßnahmen verwenden zu können. Eines darf man schließlich nicht vergessen: Immobilien sind die Orte, an denen wir einen Großteil unserer Zeit verbringen. Als Immobilieneigentümer und -manager sehe ich es deshalb als unsere Pflicht, kontinuierlich dafür zu sorgen, nicht nur die Rentabilität unserer Investitionsobjekte zu steigern, sondern unsere Gebäude auch zu attraktiveren, gesünderen und nachhaltigeren Orten zu machen, an denen sich die Menschen gerne aufhalten.

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