Interview mit Michael Phillips: „Unsere wichtigsten Akquisitionen fanden in Krisenzeiten statt“
Michael Phillips ist geschäftsführender Gesellschafter von Jamestown. Im Interview erläutert er, wie Jamestown Krisen begegnet und auf welche Immobilientrends er für die Zukunft setzt.
Als geschäftsführender Gesellschafter von Jamestown verantwortet Michael Phillips die Immobilienprojekte des Unternehmens weltweit. Phillips ist die treibende und kreative Kraft hinter den großen Umnutzungs- und Revitalisierungsprojekten des Unternehmens wie Chelsea Market in New York oder Ponce City Market in Atlanta. Er hat zahlreiche Auszeichnungen für seine kreative Arbeit und philanthropischen Aktivitäten erhalten. Bevor er zu Jamestown kam, besaß er ein Einkaufszentrum, das sich in direkter Nachbarschaft zu einer Jamestown-Immobilie befand. Schließlich fusionierten beide Unternehmen und Phillips blieb bei Jamestown.
Herr Phillips, was hat Sie zur Immobilienbranche hingezogen und was fasziniert Sie bis heute daran?
In meiner Kindheit und Jugend bin ich mit meiner Familie sehr viel durch die USA und Europa gereist. Von klein auf habe ich gesehen, welche Macht Gestaltung und Design haben, sowohl darauf, wie wir Orte erleben, als auch hinsichtlich ihrer Auswirkung auf unser Gemeinschaftsgefühl. Mich fasziniert, welche Aspekte eines Ortes bei Unternehmen und Anwohnern auf Resonanz stoßen, wie diese Aspekte regional variieren und wie sie sich im Laufe der Zeit verändern.
Wie spiegelt sich diese Faszination bei der Strategie von Jamestown wider?
Das Ziel von Jamestown ist es, unsere Immobilienstrategie und die Bedürfnisse der einzelnen Gemeinschaften stets in Einklang zu bringen und Orte zu schaffen, die aus sich selbst heraus wachsen. Um das bei allen unseren Immobilien zu erreichen, muss jedes einzelne Objekt auf die Geschichte und die Kultur der jeweiligen Community zugeschnitten sein.
Sie sind die treibende Kraft hinter den Umnutzungs- und Revitalisierungsprojekten von Jamestown, darunter Chelsea Market in New York City und Ponce City Market in Atlanta. Welche Elemente machen einen Ort revitalisierungsfähig?
Der Ort muss eine starke Geschichte bieten. Damit meine ich nicht nur eine interessante Historie, sondern vielmehr eine spannende Gesamterzählung. Es geht darum, die verschiedenen Aspekte wie Historie, Standort und Community durch Design, Gestaltung und Nutzungsart der Immobilie miteinander zu verbinden und so einen Ort mit einem Narrativ zu gestalten, das die Leute inspiriert und anzieht.
Placemaking ist eine der wichtigsten Strategien, die Jamestown bei der Entwicklung seiner Immobilien einsetzt. Was bedeutet Placemaking für Sie?
Beim Placemaking geht es darum, Orte zu schaffen, die bedeutsam sind – und zwar bedeutsam für die Gemeinschaften, denen sie dienen. Wir wollen Orte schaffen, die eine Grundlage für das Gemeinschaftsleben bilden, eine breitere und kreativere Interaktion ermöglichen und das Gefühl von Zugehörigkeit stärken. Das erreichen wir durch eine breite Palette von Strategien. Bei den Materialen achten wir beispielsweise darauf, dass sie zu einer angenehmen Atmosphäre beitragen und sich die Menschen wohl und willkommen fühlen. Die Farben sollen aktivierend wirken. Und bei der Auswahl von Einzelhändlern und Dienstleistungsangeboten ist uns wichtig, dass sie die Vielfalt der umliegenden Gemeinschaft widerspiegeln.
Ob digitale Transformation, Klimakrise oder zunehmende Individualisierung – wir leben in einer Zeit des ständigen Wandels. Immobilienprojekte ziehen sich jedoch oft über viele Jahre. Wie gelingt es Ihnen, mit den Entwicklungen Schritt zu halten oder ihnen sogar voraus zu sein?
Innovation muss ein integraler Bestandteil von Geschäftsstrategien sein, nicht nur eine leere Marketing-Worthülse. Bei Jamestown haben wir eine historisch gewachsene Innovationskultur. Das ist meiner Meinung nach zentral, um Schritt zu halten. Auch wenn die Generation Z heute im Mittelpunkt steht, müssen wir jetzt schon die nachfolgende Generation Alpha im Blick haben und für sie bauen. Deshalb sind wir permanent dabei, neue Konzepte zu testen, zu verbessern und an die aktuellen und künftigen Bedürfnisse der Nutzer anzupassen.
Können Sie Beispiele für solche neuen Konzepte nennen?
Ein Beispiel ist unser neues Hospitality-Living-Konzept Scout Living auf dem Areal von Ponce City Market. Hospitality- Living bedeutet, dass Wohnungen mit zusätzlichem Service angeboten werden. Bei dem Objekt Scout Living stehen den Mietern beispielsweise Hausmeisterdienste, ein Concierge und ein Reinigungsservice zur Verfügung. Außerdem gibt es einen Pool, Fitness- und Wellnessräume sowie Büros und Konferenzräume. Ein zweites Beispiel für unseren Mut zur Innovation ist die Neugestaltung des Gebäudes One Times Square. Neben einer Aussichtsplattform, die einen völlig neuen Blick auf den Times Square ermöglicht, entsteht hier aktuell ein Museum, das den Besuchern mit Hilfe von virtueller und erweiterter Realität ein einzigartiges immersives Erlebnis bieten wird.
Die US-Immobilienbranche musste in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Herausforderungen kämpfen: Pandemie, hohe Inflation und steigende Zinsen, Materialknappheit und hohe Baukosten. Liegt das Schlimmste hinter uns?
Wir glauben, dass die Inflation unter Kontrolle ist und es keine weiteren Zinserhöhungen geben wird. Allerdings braucht die Immobilienbranche voraussichtlich einige Zinssenkungen, damit der Markt zu einem gewissen Grad an Normalität zurückkehrt. Leider werden diese Zinssenkungen wohl erst ab der zweiten Hälfte des Jahres 2024 erfolgen.
Sie wirken trotzdem optimistisch.
Selbstverständlich! Gerade wirtschaftlich kritische Zeiten bieten oft einige der besten Opportunitäten im Immobilienbereich. Unsere wichtigsten Akquisitionen – von Chelsea Market über Ponce City Market bis hin zu zahlreichen weiteren Immobilien – fanden in schwierigen Zeiten statt. Auch wenn das Jahr 2024 Herausforderungen mit sich bringt, wird es zweifellos auch Chancen bieten.
Lassen Sie uns einen Blick in die Kristallkugel werfen: Was sind die wichtigsten Trends, die den US-Immobiliensektor in den nächsten fünf Jahren prägen werden?
Um nur einige Stichpunkte zu nennen: Ich glaube, dass insbesondere der Massivholzbau und flexible Wohnkonzepte an Bedeutung gewinnen werden. Zudem dürften sich Smart Contracts, also digitale Verträge, weiter verbreiten ebenso wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Immobilienverwaltung und -entwicklung.
Und wo wird Jamestown in fünf Jahren stehen?
Unser Ziel ist es, in fünf Jahren eine Reihe neuer und verbesserter Produkttypen auf dem Markt zu haben, insbesondere in den Bereichen Massivholzbau und Hospitality-Living. Zudem wollen wir uns noch weiter diversifizieren, was Märkte und Produktangebote betrifft.
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